Es klingt wie eine Zeitungsente, aber es soll eine wahre Geschichte sein: Ein verarmter Amerikaner kündigt seine Wohnung, verkauft all seine Möbel und geht an einem genau geplanten Datum in irgendeine beliebige Bank. Dort reicht er dem Kassierer einen Zettel, auf dem steht: "Dies ist ein Überfall. Ich will nur einen Dollar. Ich werde dort drüben auf der Bank auf die Polizei warten".

Man denkt sofort: Der Mann ist wohl krank?

 

Das ist richtig. Aber er ist nicht geistig, sondern körperlich krank.

 

Er hat einen Knoten im Brustbereich, Schmerzen im linken Fuß und in den Bandscheiben. Allerdings hat er vor drei Jahren seine Festanstellung verloren und kann es sich nicht leisten, zum Arzt zu gehen. Damit ist er durch das soziale Raster gefallen, weil es jenseits des großen Teichs auch in der heutigen Zeit keine Krankenkasse gibt. Also beraubt er eine Bank, um ins Gefängnis zu kommen. Dort nämlich wird er umfassend medizinisch versorgt. 

Damit schlägt er dem System ein Schnippchen.

 

Anders kann ein Mittelloser in den Staaten keine adäquate, medizinische Versorgung erlangen.

 

Also löst er seine gesamte bürgerliche Existenz auf, begeht ein Delikt und rettet sich das Leben, das ansonsten die amerikanische Gesellschaft wenig zu kümmern scheint. Auf freiem Fuß kann er diesen kaum belasten. Also sitzt er lieber, statt bald nur noch liegen zu können, aber das nicht in einer Klinik, sondern eher in einem Sarg.

Typisch USA, werden Sie sagen.

 

Der Haken an der Sache: Jeder noch so absurde Trend aus dem Land der begrenzten Unmöglichkeiten schwappt über kurz oder lang zu uns herüber.

Alles eine Frage der Zeit. Und der Wirtschaftslage.

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