So sehr der Rücktritt der Bischöfin von Hannover zu bedauern ist, so sehr drängt sich hierbei auch ein bestimmter Verdacht auf. Da man nicht allzu pharisäherhaft sein sollte und nicht das Recht hat, den ersten, verbalen Stein zu werfen, ist dieser Fehltritt, wenn auch nicht zu entschuldigen, so doch zu verzeihen.
Ein Unmensch, wer Menschliches unbarmherzig brandmarkt.

Dennoch mag man sich angesichts der Höhe des Blutalkoholwertes von 1,54 %o fragen, ob da nicht eine Alkoholproblematik dahinterstecken könnte.

Gesicherte Erkenntnis ist, daß es sich bei Alkohol um ein Gift handelt. Ab einer gewissen Konzentration von etwa 1,5 bis 1,6 %o erreicht die Dosis toxische Werte. Aber der Körper hat eine physiologische Funktion, dieses Gift bei Überschreiten des Schwellenwertes auf schnellstem Wege wieder loszuwerden. Das ist der Grund, warum man gelegentlich (böse Zungen würden behaupten: gewöhnlich) auf Volksfesten Menschen sogenannte Straßenpizzen produzieren sieht: Sie spucken den Mageninhalt oral aus. Das ist der einfachste und effizienteste Weg.
Nicht appetitlich, aber darauf nimmt diese durchaus sinnvolle Abwehrreaktion des Körpers keine Rücksicht.

Es ist ein schlechtes Zeichen, wenn man diese toxische Menge Ethylalkohols im Körper behält.

Dies umso mehr, wenn man auch noch derart feinmotorische Tätigkeiten (bei einer Trunkenheitsfahrt im doppelten Sinn des Wortes) wie das Umdrehen eines Schlüssels in zwei Schlössern und auch das Fahren mit einem Kraftfahrzeug ohne Unfall durchführen kann.
Bei derartigen indizien liegt eine Alkoholgewöhnung, ein "Training" nahe.

Ein nicht alkoholgewöhnter Mensch ist bei einer derart hohen Blutalkoholkonzentration außer Gefecht gesetzt, geschwige denn, daß er mit einem Auto noch mehr als zehn Meter weit fährt.
Nicht umsonst ist ab 1,6 %o sogar das Fahren mit einem Fahrrad strafbar.

Wie gesagt: Wer ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein. Auch ist das Ausscheiden der beliebten und erfrischend offenen Bischöfin zu bedauern.
Dennoch sollte diese Problematik nicht ohne Erwähnung bleiben.

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