Jeder Wille, und sei es der letzte, ist vorherbestimmt. Sagen zumindest manche Menschen und haben wenig Veranlassung, sich für irgendetwas zu engagieren. So doch alles vom Schicksal festgeschrieben ist. Andere Zeitgenossen, und das dürfte die Mehrheit sein, gehen dagegen von der Freiheit des Willens aus. Der Mensch mag ein Spielball seiner Gene, seiner Herkunft und Erziehung sein, aber hundertprozentige Vorhersagen über sein Tun sind nach meiner Überzeugung nicht möglich. Immer wieder kann man auch in seiner unmittelbaren Umgebung, von Menschen, die man gut kennt, beobachten, daß jemand in einer Art und Weise handelt, die so gar nicht zu ihm zu passen scheint.
Hatte man da nur nicht alle notwendigen Informationen, um eine Prognose zu wagen?

Oder sind alle Fakten unnütz, weil der Mensch doch frei in seiner Entscheidungsfindung ist?

Selbst man selbst begeht zum Teil schwere Fehler und man kann es sich anschließend selbst nicht erklären, was mit einem los war. Ist das nur die dunkle Seite, die man in die Faktenlage mit einberechnen muß? Fakt ist aber, daß letztlich auch der Staat von der freien Willensherrschaft seiner Bürger ausgeht. Ansonsten dürfte er nicht bestrafen, wenn der Untertan die Gesetze übertritt.
Denn wäre das Handeln vorherbestimmt, dann könnte der Einzelne nichts dafür, wie er denn handelt.

Maschinen kann man nicht belangen, sie führen nur aus, wie ihnen vorherbestimmt ist. Menschen, die nicht einsehen können, was sie tun oder nicht nach dieser Einsicht handeln können, sind aber schuldunfähig. Schuld ist ein zentraler Begriff des Strafrechts.
Das juristische Institut der Schuld setzt aber am freien Willen an.

Und wenn schon  der Staat vom freien Willen ausgeht: Dann sollte das dem Bürger als Teil des Staates recht sein.

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