Sie gelten als humorlos, die Deutschen. Wahrscheinlich sind deshalb in billigen Serien gerne Lacher eingeblendet, damit der Zuschauer weiß, wo man lachen muß. Allerdings handelt es sich in aller Regel um amerikanische Situationskomödien, die auch in der deutschen Synkronisation nicht ohne eingeblendetes Gelächter auskommt.
Sind auch die Amerikaner humorlos?

Wissen auch dort die Fernsehkonsumenten nicht, wann sie zu lachen haben?

Warum eigentlich wird diese unsägliche Unsitte auch in der deutschen Version beibehalten? Weil die Akteure zuweilen wie erstarrt innehalten, wo der Regisseur die Einblendung von lachendem Studiopublikum vorgesehen hat? Könnte man diese Stellen nicht kürzen oder schweigend übergehen? Wenn die Stelle lustig ist, werden auch die realen Zuschauer lachen und wegen der aktionslosen Pausen nichts verpassen. Wenn die Stelle aber humorlos ist, dann gibt es auch für die Konserve keinen Grund, sich vor Lachen wegzuwerfen.
Nervt das künstliche Lachen nur mich?

Oder hat man sich in sein Schicksal ergeben?

Oder ist man sogar dankbar dafür, weil man dann schnell weiß, welche Serien man nicht anschauen sollte, wenn einem das Lachen nicht vergehen will? Wer aber die Serie gerne ansehen würde, aber durch die vorgeblichen Lacher abgeschreckt wird, der harrt einer Erfindung, die noch erfunden werden muß: Dem Lachausblender. Immer, wenn Studiolachen eingeblendet würde, steuert das Gerät gegen und regelt einfach den Ton hinunter. Oder rechnet das Lachen einfach durch eine Art Anti-LAchen aus dem Signal heraus. Dann ist schnell Schluß mit lustig.
Ein Anti-LAchen wird also benötigt.

Das sollte doch kein Problem für die humorlose, deutsche Industrie sein.

Wo man keinen Spaß versteht. Vielleicht ist das aber genau der Grund, warum man den Lachausblender noch nicht erfunden hat: Weil man dafür etwas von Humor verstehen sollte.
Oder doch nicht?

Unternehmer, beweist mir bitte bald das Gegenteil. 
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