Das ist sicher das Comeback des Monats: Eine Frau kehrt nach 11 Jahren in den Schoß ihrer Familie zurück. Sie verließ Mann und Kinder, als sie weinend auf einer Parkbank saß und von Touristen gefragt wurde, ob sie mitkäme nach Florida. 

Spontan sagte sie zu.

 

Zunächst wurde ihr Ehemann erst des Mordes verdächtigt, dann sie für tot erklärt. Zwei kleine Mädchen wuchsen ohne Mutter auf, sind nun erwachsen. Und wenig erbaut darüber, eine Mutter zu haben, die lange Jahre lieber auf der Straße lebte, statt sich um sie zu kümmern. Auch liegen lange Jahre der Ungewißheit ob des Schicksals der Mutter hinter ihnen. Bange Jahre, in denen die Angehörigen zwischen Hoffnung und Resignation standen.

Und dann eines Tages klingelt das Telefon und sie ist wieder da.

 

Anders, als im Kriminalroman, wo die Vermißte nun Teil einer Mordermittlung wäre oder in Timur Vermes` Erfolgsroman war die Verschwundene schlicht untergetaucht. Und das ohne nachvollziehbare Gründe. Ein Schicksal, das vor allem die Angehörigen traf.

Und jetzt?

 

Lebt die Vermißte bei ihrer Mutter, die Töchter wollen keinen Kontakt. Wie müssen sie sich fühlen? Der Vater ist wieder verheiratet; ist es technisch gesehen nun zweimal. Ein Bigamist wider Willen. Ihm steht zuindest eine Scheidung bevor und vielleicht wird der eine oder andere Nachbar, der ihn schief angeschaut hat, sich bei ihm entschuldigen.

So geht es zu im Leben.

 

Demnächst sicher als Film zu sehen.

Im Leben aber nur halb so unterhaltsam.

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