5. Die Entführung

 

 

Der Kastenwagen von Franz Zechinger ist eigentlich für den Transport von Waren gedacht. Denn ursprünglich hat der Arbeitslose gedacht, mit dem Transport von Gegenständen ein paar Euro verdienen zu können. Zu diesem Zweck hat er die hinteren Fenster komplett abgedunkelt, so daß kein Licht ins Innere dringt. Obwohl das Fahrzeug leer ist, es also nichts zu sehen gibt, bis auf eine große Plastikplane, mit der der gesamte Ladebereich provisorisch ausgekleidet ist. Dieser ist von den Vordersitzen durch eine halbhohe Wand abgetrennt, darüber hat Zechinger einen Vorhang angebracht.

Diesen hält er stets geschlossen.

 

Aus der kleinen Spedition wurde aber dann nichts, weil niemand dem Niemand etwas anvertrauen wollte, das dieser transportieren könnte.

 

Auf dem Beifahrersitz und im Fußbereich hat sich mittlerweile eine Menge Müll angesammelt, welcher vor allem von einem amerikanischen Hamburgerbrater herrührt. Am Innenspiegel hängt einer jener unabdingbaren Duftbäume, der allerdings kaum noch nach irgend etwas riecht. Unter den Sonnenblenden klemmen vergilbte Papiere, die Aufbewahrungstaschen in den Türen quellen über vor Straßenkarten. Um das Lenkrad ist eine Hülle aus Schafwolle gewickelt, den deutlichen Gebrauchsspuren zufolge allerdings schon vor geraumer Zeit.


 

(Fortsetzung demnächst möglicherweise auf Amazon)

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