Amy Archer-GilliganAmy Archer-Gilligan wurde im Oktober 1873 geboren. Über ihre Kindheit ist leider nichts bekannt. 1896 heiratete sie Herrn Archer, mit dem sie ihr einziges Kind hatte. Das Ehepaar arbeitet zunächst als Hausmeister/-in, um sich dann um einen älteren Herrn zu kümmern. Als dieser 1904 starb, wandelten dessen Erben dessen Haus in eine Pension für ältere Menschen um. Und dies wurde vom Ehepaar Archer geleitet, obwohl keiner der beiden eine spezielle Ausbildung im Pflegebereich hatte. Frau Archer-Gilligan gab dann auch dem Haus ihren Namen: "Sister Amy's Nursing Home For The Elderly". Es soll berühmt gewesen sein wegen seiner nahrhaften Mahlzeiten (Üppige Mahlzeiten waren wohl schon immer ein Zeichen von Qualität). 1907 zogen sie nach Connecticut um, um dort ein eigenes Altenheim aufzumachen. 1910 starb Herr Archer und seine Witwe führte das Haus von ab da alleine. 1913 heiratet sie erneut, den Herrn Gilligan, woraus sich der Doppelname ergibt.

Allerdings starb der vermögende zweite Ehemann nur zwölf Monate nach der Hochzeit, aber auch nach dem Abschluß einer Lebensversicherung.

 

Er war ihr erstes Opfer.

 

Zwischen 1907 und 1917 starben insgesamt 60 der Gäste, allein 48 zwischen 1911 und 1916, was für eine kleine Pension mit nur 14 Betten statistisch (aber auch sonst) gesehen bemerkenswert ist. Ein mit Frau Archer-Gillgan befreundeter Arzt bescheinigte stets eine natürliche Todesursache. Den Tod beschleunigt mag neben dem Arsen die Geschäftsidee der Inhaberin haben: Man zahlte einmalig 1000,- $ und hatte dann das Anrecht, bis an sein Lebensende versorgt zu werden. Eine Art Flatrate also, wobei sich der Gewinn der Pensionswirtin natürlich erhöhte, je kürzer die Mitbewohner versorgt werden mußten. Auch soll sich die Wirtin große Mengen an Geld von ihren Patienten geliehen haben. Als die Presse schon offen von einer "Mordfabrik" sprach, wurde auch die Polizei tätig und schleuste einen verdeckten Ermittler in das Heim. Ein Jahr später exhumierte man fünf im Heim verstorbene Personen. Alle waren mit Arsen oder Strychnin vergiftet worden. Man fand auch heraus, daß Frau Archer-Gilligan beim örtlichen Gemischtwarenladen große Mengen an Arsen gekauft hatte, angeblich, um Ratten zu töten.

Ihre Opferzahlen werden auf zwischen 20 und 50 geschätzt.

 

Im Strafverfahren wurde sie wegen eines einzigen Mordes 1917 zum Tode verurteilt, ging aber in das Rechtsmittel. Dort plädierte sie auf geisteskrank, wobei ihre Tochter bezeugte, daß sie morphiumsüchtig sei. Diesmal bekam sie lebenslänglich, wurde aber 1923 wegen "nervöser Anfälle" in eine Nervenheilanstalt eingewiesen, wo sie 1962 eines natürlichen Todes starb, im hohen Alter von 89 Jahren.

Der freundliche Arzt, der die Todesbescheinigungen ausgestellt hatte, sah seinen Ruf in Gefahr und behauptete, die Polizei hätte nachträglich Arsen in die Leichen gespritzt.

 

Über sie gibt es viele Berichte, aber vor allem war sie das Vorbild für das Theaterstück "Arsenic And Old Lace" (deutsch: "Arsen und Spitzenhäubchen"), das als Film mit Cary Grant in der Hauptrolle ein Welterfolg wurde.

 

Hier das einzige Bild, das von ihr erhalten zu sein scheint und das meinem Bild durchaus ein wenig gleichen könnte: Amy-Archer-Gilligan 

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