Nicht jeder hat einen, aber ich habe einen. Nein, eine. Eine Agentin. Aber nicht mehr lange. Dann bin auch ich ohne Agentin. Und immer noch ohne Verlag für eines meiner Bücher.
Oder klappt es endlich ohne?

Andere haben es doch auch ohne geschafft.

Wobei es mit leichter sein dürfte. Wenn schon nicht mit, wie denn dann ohne? Einfach selbst das tun, was auch sie tat? Weniger als keinen Verlag kann ich selbst auch nicht finden. Und wenn alle Stricke reißen: Es doch im Selbstverlag versuchen? Erst Eigenagent und dann Selbstverlag. Wobei die Gefahr besteht, daß man auch sein einziger Leser werden könnte. Selbstleser.
Neben der Mutter, der Ehefrau und denjenigen, die ich mit dem Buch überrasche.

Da hat man wenigstens ein originelles Mitbringsel, wenn man eingeladen wird. 

Allerdings wird das nach einiger Zeit niemanden mehr wirklich überraschen. Und schon nach 100.000 Einladungen hat man einen Bestseller. Wenn man nicht zwei Einladungen an einem Abend schafft, dauert das allerdings fast 274 Jahre. Das sind schon viele Einladungen, sooft muß man erst einmal als Gast genehm sein. Und so alt wollte ich eigentlich bei meinem Erstling nicht werden. Und doch auch noch einen Nachfolger veröffentlichen, wo der Erfolg gerade da ist.
Und das ganz ohne Agentin.

Aber die ist dann ohnehin schon nicht mehr von dieser Welt. Wie ich wohl auch (wenn ich es je war).

Wer weiß, ob es dann überhaupt noch Agenten gibt. Ob es dann noch Bücher gibt. Oder man kann dann vielleicht viel leichter Bücher veröffentlichen, die technischen Möglichkeiten mögen sich stark verfeinert haben. Und jeder veröffentlicht ständig Bücher. Und verschenkt sie dann gegenseitig bei Einladungen. Man lädt ein, um auch einmal eingeladen zu werden. Man bekommt jede Menge Bücher geschenkt, um auch selbst Bücher zu verschenken. 
Ist doch gerade jetzt vor Weihnachten ein tröstlicher Gedanke (nicht lange überlegen - eigene Bücher verschenken).

Vielleicht sollte ich mir das aber auch einfach schenken.
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