Und wieder ein neues Wort gelernt. Nicht nur per E-Mail soll man kommunizieren, sondern auf den Knien, mit Gott. Was man früher als man noch total ahnungslos war, schlicht "beten" nannte, klingt heute als Wortneuschöpfung frischer und moderner. Leider klammert es diejenigen unter den Gläubigen aus, die im Stehen oder im Sitzen ihren Gott anrufen.

Nein, auf Knien muß es geschehen, ansonsten das Wortspiel nicht zuträfe.

 

Gehbehinderte bleiben da leider außen vor.

 

Diejenigen unter den Mitmenschen, die an keinen Gott glauben, nicht an ihn glauben oder glauben, daß es gar keinen Gott gibt, bleiben auf die damit altehrwürdige, elektronische Post angewiesen. Wobei es ja auch noch eine analoge Mail geben soll, damals, zu Zeiten, als man noch analog auf Papier schrieb, "Brief" genannt. Heute kommen Briefe nur noch von bösen Behörden oder verbriefen Eigentumsansprüche an Fahrzeugen. Heute glaubt man nicht mehr, aber man hat wenigstens ein Wort dafür für den Fall der Fälle, daß man in Zeiten von Not nicht mehr völlig ausschließt, daß es doch einen Gott geben könnte. Wobei bizarr wäre, daß dieser die Hungernden un der Welt nicht anhört, aber den Satten bei ihren kleinen Problemen zur Seite steht.

Auf die Knie also und eine Nachricht an den lieben Herrgott gedacht.

 

Wobei diese Kommunikation einseitig ist.

 

Denn merke: Wenn Du mit Gott sprichst, nennt man das: "Kniemail". Wenn aber Gott zu Dir spricht, nennt man das: "Psychose".

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