Sie steht wieder vor der Türe und wird auch von Millionen Fernsehzuschauern gerne ins Haus gelassen: Die Weltmeisterschaft. Die im Fußball der Männer, um genau zu sein. Sie spaltet die Nation wieder in Interessierte und Desinteressierte, wenngleich letztere, anders als bei der letzten WM im eigenen Land, diesmal nicht allzuviel zu leiden haben werden.

Leiden werden wohl wieder viele Fußball-Anhänger rund um den Globus.

 

Und auch die alten Zweifelsfälle werden im Vorfeld wieder aus der Versenkung geholt.

 

War er nun mit vollständigem Durchmesser hinter der Torlinie, der WM-Ball von 1966 im Endspiel gegen England? Wäre ein deutscher Nationalspieler 2006 nicht denunziert worden, wäre dann das Halbfinale gegen Deutschland anders ausgegangen? Warum hat der Schiedsrichter die unsportliche Hand Gottes nicht gesehen? Wäre dann nicht England ins Finale gekommen, wo man im Elfmeterschießen gegen Deutschland sicherlich zweiter Sieger gewesen wäre?

Alles Schnee von gestern.

 

Aber er wird wieder aufgetaut.

 

Allerdings sollte man auch sagen: Die Deutschen hatten auch ihr Quantum Glück. Schon 1954 ist unverständlich, warum die ungarische Chancenverwertung in der zweiten Halbzeit 0% betrug. Daß der Elfmeter für Deutschland im Endspiel 1974 mehr als fragwürdig war, dürften selbst eingefleischte Fans eingestehen. Also sollte man sich über das Glück nicht beklagen. Es steht durchaus auch auf Seiten der Deutschen. Sieht man, wie es England nach ihrem "Glück" ergangen ist (kein einziger Titel seitdem) oder Argentinien (dessen Star wurde in der Folge sogar wegen Dopings peinlicherweise nach Hause geschickt und man war auch seitdem nicht erfolgreich), dann kann man froh sein, solches Pech nicht zu haben. 

Immerhin hat man oft genug den Pokal in den Abendhimmel gehoben.

 

Und die Fans haben darauf einen gehoben.

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