Man stelle sich vor: Da findet eine Umweltkatastrophe in einem kleinen Land statt, nennen wir das Land einfach einmal Ungarn. Da brechen im wahrsten Sinn des Wortes alle Dämme und giftiger Klärschlamm ergießt sich über mehrere Dörfer. Deren Bewohner verlieren ihr Heim, ihr Hab und Gut, zum Teil sogar ihrer Gesundheit und sogar verschiedentlich ihr Leben. Finanzielle Hilfe ist kaum in Sicht. Und nun kommen die Banken in ihrer gnadenlosen Brutalität auf folgende, geniale Idee: Die betroffenen Hauseigentümer müssen nun einfach mal sofort all ihre Bau-Kredite zurückzahlen, und zwar nicht mehr in Raten, sondern die gesamte Summe.

Und das ein bißchen plötzlich.

 

Warum? Weil durch den Giftschlamm alle Werte - sprich: Gebäude und Äcker - zerstört wurden, mithin die Kredite nicht mehr durch Sicherheiten abgesichert sind.  

 

Sie haben alles verloren und sollen jetzt dafür zahlen, was sie verloren haben. So mancher mag das für schwarzen Humor halten, allein: Es ist Realität. Diese Forderungen werden von den Obdachlosen wirklich und tatsächlich verlangt. 

Dachte man doch: Banken hätten durch die Krise dazugelernt, in Sachen Ethik und Menschlichkeit.

 

Pustekuchen.

 

Man sollte nicht nur den Industrieschlamm entsorgen, da gäbe es mehr abzutragen.

Aber darauf hofft man vergebens.

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