Sich und andere überwunden zu haben, warum hat das einen solch hohen Stellenwert? Ist es noch das archaische Genmaterial in uns, das uns zwingt, immer noch um das schiere Überleben zu kämpfen? In Zeiten knapper Ressourcen in kalten Höhlen ein wichtiger Mechanismus, aber in unserer Überflußgesellschaft ist das ständige Kämpfen um Anerkennung gesellschaftlich überflüssig. Wenn man zu essen hat und ein Dach über dem Kopf, einen Partner und Freunde, sollte man sich nicht immer wieder beweisen müssen.
Vor allem nicht, wenn man das schon einmal gemacht hat.

Oder reizt einen immer wieder die Herausforderung?

Selbst auf ein gewisse Risiko hin, viel oder sogar alles verlieren zu können? Sind wir da alle Spielernaturen, die nie mit dem zufrieden sind, was sie haben? Sondern ständig mehr wollen oder Neues, Anderes, Unbekanntes? 
Warum nicht mal ein wenig verlieren lernen?

Mal andere den süßen Duft eines Sieges schnuppern lassen?

Jemanden bei einem Brettspiel gewinnen lassen, nicht der Erste in der Parklücke sein müssen (das senkt auch die Unfallgefahr) und in der Diskussion mit der Liebsten nicht immer das letzte Wort haben müssen (so dauern solche Gespräche auch nicht übermäßig lange).
Fühlt man sich danach nicht besser?

Nur, wenn der andere weiß, daß man zurückgesteckt hat. 
Zurück zu Home