Wie es den Pyrrhus-Sieg gibt, so wird es in Zukunft auch den Sarrazin-Sieg geben: Denn nach seiner Argumentation kann er nur gewinnen. Solchen, die seinem Unsinn nicht folgen mögen, entgegnet er, daß sie sich nicht genug mit seinem Werk beschäftigt haben. Man denkt nun, man kann ihn nur widerlegen, wenn die Zukunft zeigen wird, daß all seine ungereimten Prophezeihungen nicht eintreten. Er hält mit folgendem Gedanken entgegen: Wenn seine dunkle Vision nicht eintritt, dann nur deswegen, weil aufgrund seiner Warnungen die Menschheit (vor allem die deutsche) dazulernt und der unheilvollen Entwicklung gegensteuert.

Genialer Schachzug.

 

Denn auf diese Art und Weise kann man nur gewinnen.

 

Ich werde jetzt also auch einfach einmal irgend einen Schwachsinn prognostizieren. Wenn er wider Erwarten eintreten sollte, dann habe ich Recht gehabt. Und wenn nicht: Klar, das kann nur daran liegen, daß meine Unkenrufe gehört wurden und man Maßnahmen dagegen getroffen hat.

Es kann also jedem noch so dummen Weissager (eher: Dummsager) nichts mehr passieren.

 

Danke, Herr Sarrazin. Das ist wirklich eine Meisterleistung.

 

Ich werde mir also ein paar wirklich hanebüchenen Zukunftsvisionen ausdenken und sie demnächst veröffentlichen. Ich habe zwar ein paar vor Augen, aber die scheinen mir nicht wirklich undenkbar zu sein. So etwa, daß die Dummheit der Selbstinszenierer irgendwann nicht mehr veröffentlicht werden wird. Oder daß allenthalben Toleranz und Offenheit herrscht. Daß man keine Ressentiments schürt gegen alles Andersartige und andere Meinungen gelten läßt.

Idiotisch, aber nicht gänzlich auszuschließen.

 

Ich muß mir schon etwas Dämlicheres ausdenken.

Vielleicht lasse ich mir vom Meister Sarrazin oder auch Frau Herrmann helfen?

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