Wieviel Zeit kann man in einem Raum verbringen, den es gar nicht gibt: Im Internet. Reale Zeit in einem virtuellen Raum. Zeit, die man doch angeblich gar nicht hat. Die vergeht, ohne, daß man viel tun müßte. Zeit einfach verplempern.

Zeit verschwenden.

 

Um sein Gesicht zu zeigen.

 

So, wie man es haben möchte. Um Freund zu sein mit anderen, die ihr Gesicht ins rechte Licht rücken. Die man in der Realität gar nicht erkennen würde, so recht ist das Licht, in das sie gerückt sind. Schnelle Freundschaften werden da geschlossen. Allein die Anzahl zählt. 

So wird Freundschaft meßbar.

 

Das ist doch immerhin ein festes Kriterium. Denn mit derart nebulösen Kriterien wie Qualität einer Freundschaft ist wenig anzufangen in einer Welt, die sich nur noch durch Zahlen ausdrückt, die alles nur noch digitalisiert akzeptiert.

Dein gepixeltes Gesicht in einem elektronischem Buch.

 

Kommunikation über Kürzel, Zeichen und Banalitäten. Nicht mehr Mimik, Gestik und Intonation zählen. Denn die kommen nicht mehr zum Einsatz.

Werden kommende Generationen es verlernen, aus Gesichtern zu lesen? Aus Nuancen der Stimme? Aus dem Verhalten?

 

Aber sie werden in einem einzigen, großen Buch verzeichnet sein, in dem jeder mit jedem Freund ist. Eigentlich die Welt, die man - unbeachtet des Datenschutzes - immer erträumt hat.

Alle Menschen werden eins.

 

Und Null.

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