Wie sich die Ereignisse überkreuzen: Während sich die designierte Landesministerin mit islamischem Glauben Aygül Özkan gegen Kruzifixe im öffentlichen Raum ausspricht, spricht sich im islamischen Glaubenskreis ein iranischer Kleriker namens  Kasem Sedighi gegen offenherzige Kleidung von Damen aus. Diese würde - kein Scherz, zumindest nicht als solcher gemeint - Erbeben verursachen. Das dürfte nicht ganz im Einklang mit den Gesetzen der Physik sein. Die türkischstämmige Ministerin ist dagegen im Einklang mit den (deutschen) Gesetzen, insbesondere in Auslegung durch das Bundesverfassungsgericht. 

Man will tolerant sein und sich im Glauben nicht festlegen.

 

Zweischneidig, denn gerade der Gedanke der Toleranz ist ein Fundament christlichen Glaubens.

 

Aber konsequent in einer Gesellschaft, die es allen recht machen will. Und in Persien genauso konsequent in einem engstirnigen Klima, alles Sexuelle zu verbannen. Und das mit haarsträubenden Argumenten. Genauso haarig wie die satirische Antwort des Internets: Ein Aufruf zu tief ausgeschnittenen Dekolletés weltweit. Mit hunderttausenden Nachahmern weltweit, die leicht bekleidet ihren Montag verbrachten. 

Und dies im Netz auch buchstäblich transparent machten.

 

Paradoxerweise gab es am selben Tag wirklich ein Erdbeben, was Mitwirkende paradoxerweise als Erfolg verbuchten. Ein echtes Busenwunder. Sollte die Aktion den islamischen Hetzer doch eigentlich widerlegen. Stattdessen wurde er ironischerweise bestätigt. Wenn auch die Taiwanesen ausbaden mußten, was eigentlich eine Aktion für mehr Toleranz hätte sein sollen. Der Teheraner Prediger wiederum wäre wohl von der Aktion der zukünftigen Ministerin begeistert, die eigentlich doch auch genau die Intoleranz bekämpfen wollte, die aus geistlicher Engstirnigkeit erwächst.

So hat jeder Grund zur Freude, etwa die Voyeure auf Facebook oder die Islamisten. 

 

Aber ob sich der Gott der Toleranz allzu sehr gefreut haben mag, mag bezweifelt werden.

 

So kann man als Gläubiger auf dem Teppich bleiben, auf dem man nach westlicher Sicht auch bleiben sollte. Wenn auch so manches unter den Teppich gekehrt wird. Letztlich bleibt alles beim Alten: Nackte Tatsachen im Westen, Verdrehung der Tatsachen andernorts. Toleranz wird als Intoleranz gewertet, Intoleranz bewirkt Erdbeben, indem es die Toleranz anprangert.

Was ist das nur für eine Welt.

 

Kein Wunder, daß sie diesen Unsinn nicht ruhig hinnimmt.

Wenn ich sie wäre, würde ich auch beben.

 

Vor Zorn.

Oder sollte man sich doch lieber schütteln vor Lachen?

Zurück zu Home