Das schreibe ich nun seit über zwei Jahren in einem Blog - und mir war nicht einmal klar, daß man ein Problem darin sehen könnte, welchen Geschlechts dieser sein könnte (worin sich schon andeutet: Ich empfinde ihn als männlich). Zum Teil liest man auch "Das Blog", was aber in meinen Ohren komisch klingt und in meinen Augen komisch aussieht.

Ein Blick in den Duden verrät: Grundsätzlich ist der Blog ein Neutrum, aber die männliche Variante ist zugelassen.

 

Andere proklamieren: Die männliche Form hat sich durchgesetzt.

 

Die Übung des Volkes dauert hier aber noch nicht lange an, um vom Ende einer Entwicklung sprechen zu können (Man beachte auch die bayrische Frechheit, die Butter männlich (oder auch sächlich), den Teller sächlich und das Maß weiblich sein zu lassen). Wobei die anderen, neuen Institute alle neutral sind: Das Internet (allerdings wohl, weil es heißt: Das Netz), das Twitter (oder doch der Twitter?), das Notebook, das Laptop. Allerdings tanzt hier der Computer aus der Reihe, es gibt ihn ja auch schon länger. Auch die Webseite (wohl, weil es es sich um eine Seite handelt) spricht hier eine andere Sprache. Auch sagt man: Der Download.

Also gegenrudern, von jetzt an neutral denken?

 

Ein Blog stellt allerdings eine subjektive Form der Meinungsäußerung dar, es handelt sich nicht um Journalismus, alle Welt kann anderer Meinung sein, im Blog will ich meine eigene verbreiten (anderer Leute Meinung zu verbreiten, dazu gibt es Zeitungen und Rundfunk).

Im Blog endet die Basisdemokratie (und ist damit gelebte solche).

 

In Blogs werden eigene Gedanken festgehalten, nicht der kleinste, gemeinsame Nenner der Allgemeinheit.

 

Also, man ahnt es schon: Ich bleibe bei meinem Blog oder flüchte mich in Zukunft, wie hier, feige in die Form, in der nicht erkennbar ist, ob es sich um die männliche oder neutrale Form handelt.

Schlau ausgedacht, was?

 

Oder typisch männlich: Zu keiner Entscheidung fähig, aber die lauthals verkündet.

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